Jan Harndorf im Gespräch mit Marco Huber

im Februar 2010 in Göppingen


Marco Huber: Jan, du hast ab der 3. Staffel der Drombuschs die Rolle des jüngsten Sprosses der Darmstädter Filmfamilie gespielt. Wie bist du zu der Rolle gekommen? 

 

 Jan Harndorf: Ich habe damals gerade etwa ein Jahr mit meiner Familie in Darmstadt gewohnt und bin noch in den Kindergarten gegangen. Zu der Zeit hatte das Filmteam der Drombuschs die Kindergärten in Darmstadt angeschrieben und Ausschau nach einem kleinen Jungen gehalten. Anscheinend meinte meine Kindergärtnerin, dass ich der Beschreibung entspreche und meiner Mutter von einem Casting erzählt. Also sind wir, meine Mutter und ich, ins Maritim Hotel in Darmstadt zu einem Castingtermin gefahren. Was genau da mit mir angestellt wurde weiß ich nicht mehr, aber am Ende wurde der kleine Daniel Drombusch daraus. 

 

 

 

 

Marco Huber: In den Folgen zuvor wurde deine Rolle ja von den Zwillingen Torben und Thorsten Mahler gespielt. Weißt du, wieso die Produktion einen neuen Darsteller gesucht hat? 

 

Jan Harndorf:  Ich glaube, dass es zwischen der 2. und der 3. Staffel einen Zeitsprung gab und nun eine älterer Junge gesucht wurde. Aber um ehrlich zu sein kenne ich den genauen Hintergrund nicht. 

 

 

 

 

Marco Huber: Wie wurdest du als "Kinderdarsteller" am Set betreut? Waren deine Eltern bei den Dreharbeiten vor Ort, oder hattest du spezielle andere Personen, die für dich da waren? 

 

Jan Harndorf: Meine Mutter war immer bei den Dreharbeiten mit dabei, sei es in Darmstadt oder in Hamburg wo die Studioaufnahmen gemacht wurden. Ich denke es war auch eine super Zeit für meine Mutter das alles mal hautnah mit zu erleben. Es gab ja viele nette Menschen am Set von denen man sonst nicht so viel mitbekommt, zum Beispiel die Maskenbildner, die Lichttechniker usw. 

 

 

 

 

Marco Huber: Hattest du für die Dreharbeiten schulfrei oder lief die Schule nebenbei? 

 

Jan Harndorf: Es gab immer einen festen Plan für die Drehtage, sowohl für die in Hamburg als auch die in Darmstadt. Die Schule wusste also vorher wann ich fehlen würde. Meistens waren es ja auch nicht mehr als 2-3 Tage am Stück und sonst immer mal einzelne Tage in Darmstadt. 

 

 

 

 

Marco Huber: Wie war dein Verhältnis zu deiner Filmmutter Sabine Kaack alias Marion Drombusch? 

 

Jan Harndorf: Ich glaube man interpretiert in den Begriff Filmmutter zu leicht zu viel rein. Schließlich war ja meine richtige Mutter mit am Set. Manchmal wünsche ich mir ich würde mich an mehr Erlebnisse mit all den Menschen, die zu den Drombuschs gehört haben, erinnern. Anders war es zum Beispiel mit Witta Pohl. Ich kann mich noch an zwei Fototermine mit ihr erinnern, einer davon war ein ganzer Tag in Hagenbecks Tierpark. So etwas bleibt bei einem kleinen Kind eher im Gedächtnis. In den Filmstudios musste man ja auch ziemlich oft ruhig sein was für ein Kind eher nicht so leicht ist. Ich kann mich noch an eine Spielkonsole erinnern die in den Studios in Hamburg stand. Damit wurde glaube ich auch eine Szene gedreht. Da ich selber zu Hause keine Spielkonsole hatte, habe ich dort natürlich alles nachgeholt. Leider müssen die Lichttechniker in verschiedene Teilen des Studios ab und zu den Strom aus und wo anders wieder anstellen. So war es auch als ich kurz davor war einen neuen Rekord aufzustellen...plötzlich war der Strom weg und meine Rekord auch. 

 

 

 

 

Marco Huber: Gab es eine Szene, die für dich besonders schwer zum spielen war? 

 

 Jan Harndorf: Es gab eine Szene mit meiner Filmmutter und Maximilian bei der wir zusammen am Tisch sitzen und ich Hausaufgaben mache...oder so ähnlich. Das war eine von den Szenen die wir wegen mir etliche Male wiederholen mussten. Ich kann mir gut vorstellen das dass für die erfahrenen Schauspieler eine harte Probe war mit so einem kleinen Jungen und dessen Textschwächen zu Recht zu kommen.

 

 

 

Marco Huber: Hast du eine Lieblingsszene? 

 

 

Jan Harndorf: Eher Lieblingsmomente hinter den Kulissen zum Beispiel als wir in diesem super schicken Restaurant gedreht haben und ich in dem Ferrari des Besitzer sitzen durfte. 

 

 

 

 

Marco Huber: In der Serie hast du ein besonders gutes Verhältnis zu Onkel Ludwig. Wie war die Zusammenarbeit mit Günter Strack? Wie hast du ihn erlebt? 

 

Jan Harndorf: Es ist ähnlich wie mit meiner Filmmutter ich kann mich kaum noch an besondere Momente erinnern. Allerdings gab es mal einen Moment wo Günter Strack seinen Arm um mich gelegt hatte und ich kam mir vor als hätte ich Obelix zum Freund. 

 

 

 

 

Marco Huber: Wie findest du es, wenn du hörst, dass die Serie nach fast 30 Jahren immer noch unzählige Fans hat, und die Begeisterung an der Serie nach wie vor vorhanden ist? 

 

Jan Harndorf:  Ich kann es verstehen dass man sich nach so langer Zeit immer noch für etwas Vergangenes interessieren kann. Allerdings habe ich mir „Diese Drombuschs“ auch noch nie als Erwachsener angesehen und versucht zu verstehen woher das Interesse kommt. Vielleicht mache ich das irgendwann noch mal. 

 

 

 

Marco Huber: Hattest du jemals den Berufswunsch Schauspieler bzw. hättest dir vorstellen können, weiter in der Branche zu arbeiten? 

 

Jan Harndorf:  Ich finde es schon beachtlich was manche Schauspieler für Rollen meistern können. Für mich war die Schauspielerei aber nie ein großer Wunsch. Die Erfahrung den Daniel Drombusch gespielt zu haben war super aber eben auch ein großer Zufall.

 

 

 

Marco: Jan, vielen Dank für deine Zeit und dieses interessante Interview!

Jan Harndorf: Gern geschehen. Liebe Grüße an alle Drombuschs-Fans!