24. Das Vermächtnis


 

 

Erstsendung: Sonntag, 07.01.1990 - 20:17 Uhr - Dauer: 01:28 Stunden
Zuschauer: 18,01 Millionen

 

 

Inhalt:

 

Nachdem Ludwig eine sehr teuer HiFi-Anlage gekauft hat, wundert sich Herma Hohenscheid, woher Ludwig über die finanziellen Mittel verfügt und möchte die Bücher des Lokals überprüfen. Ludwig zieht sich daraufhin verstört ins Büro zurück und arbeitet fieberhaft an den Büchern. Der Verdacht, dass Ludwig in die eigene Tasche wirtschaftet, entkräftet sich erst, nachdem Ludwig gesteht, dass er die Bücher manipuliert hat, um Herma von einem Gang ins Pflegeheim abzuhalten. Herma, deren Gesundheitszustand sich täglich verschlechtert, ist zutiefst gerührt von Ludwigs Tat. Peter Wollinski bittet Marion um ein Gespräch wegen der 150.000 Mark, welche Marion Peter zum Aufbau der Unfallpraxis gegeben hat. Nachdem Peter nicht bereit ist, die volle Summe sofort zurückzubezahlen, nimmt sich Marion einen Anwalt und erstattet Anzeige. Brigitte Sanders hat das Kind ihres Liebhabers in einem, für sie lebensbedrohenden Eingriff, abgetrieben. Während des anberaumten Scheidungstermins, bittet Brigitte tränenreich um den Fortbestand der Ehe. Daraufhin wird zu Martins großem Ärger ein neuer Verhandlungstermin und damit auch ein neuer Scheidungstermin vereinbart. Mit Vera hingegen läuft es für Martin deutlich besser, die beiden sprechen sich aus und wagen einen Neustart ihrer Beziehung. Währenddessen bekommt Herma Besuch von der Steuerfahndung. Die Beamten müssen allerdings tatenlos abziehen, da Herma eine Steuerhinterziehung nicht bewiesen werden kann. Die alte Dame begibt sich auf den Rummelplatz, auf welchem sie die meiste und schönste Zeit ihres Lebens verbracht hat. Vor ihrem ehemaligen Karussell bricht sie zusammen und verstirbt kurze Zeit später. Bei der Testamentseröffnung, erhält Ludwig eine überraschende Nachricht….

 

 

Darsteller:

  • Vera Drombusch (Witta Pohl)

  • Marion Drombusch (Sabine Kaack)

  • Christoph „Chris“ Drombusch (Mick Werup)

  • Thomas „Thomi“ Drombusch (Eike Hagen Schweikhardt)

  • Margarete Drombusch (Grete Wurm)

  • Bettina „Tina“ Drombusch (Marion Kracht)

  • Daniel Drombusch (Jan Harndorf)

  • Ludwig Burlitz (Günter Strack)

  • Dr. Martin Sanders (Michael Degen)

  • Brigitte Sanders (Constanze Engelbrecht)

  • Astrid „Assi“ Sanders (Svenja Pages)

  • Dr. Peter Wollinski (Thomas Schücke)

  • Herma Hohenscheid (Heidemarie Hatheyer)

  • Yvonne „Yvonnche“ Boxheimer (Anja Jaenicke)

  • Karlheinz Boxheimer (Thomas Ahrens)

  • Achim Herling (Stephan Schwartz)

  • Dr. Plaudt (Joost Siedhoff)

  • Steuerfahnder Stäckler (Heinz Schimmelpfennig)

  • Steuerfahnder Bernd Zörrgiebl (André Dietrich)

  • Scheidungsrichter (Klaus Guth)

  • Rechtsanwalt Dr. Leiprecht (Michael Kausch)

  • Rechtsanwalt Scheuffler (Gerd Andresen)

  • Krankenschwester (Irmgard Stromberger)

  • Nachlassverwalter (Wolfgang Rau)

  • Zitherspieler (Alfred Kramer)

  • Justizangestellte (Petra Muchalla)


Zitate:


Frau Hohenscheid:
Ach, bei euch ist der Wohlstand ausgebrochen.
Ludwig: Ich hab’ mir mal was geleist’. Ich wollte es dir zeige, wenn ich alles zusammengebaut hab’. Ach, das hat doch heute jeder.
Frau Hohenscheid: Solche Lautsprecher, damit kannst du ganze Festzelte bedienen.  
Ludwig: Na ja, wenn schon, denn schon.
 
Ludwig: Und lass die Sarchnächel weg und rauch nicht schon vorm Frühstück.
Frau Hohenscheid: Aber da schmecken sie doch am besten.
 
Frau Hohenscheid zu Ludwig: Na ja, wenn ich das alles hier so sehe, dann habe ich nicht das Gefühl, dass der Laden ein Zuschussbetrieb ist in der kurzen Zeit. … Wenn soviel aus einem Ofen rauskommt, muss man soviel in den Ofen reinstecken, sonst kann ich gleich einen Ochsen melken, statt dass ich den Laden pacht.
 
Marion: Was hat er neuerdings gegen tiefe Ausschnitte?
Tina: Nichts, nur bei mir.
Marion: So wie sie verheiratet sind. Wo die Bremsen sind, weißt du ja.
Tina: Du fliegst gleich runter.
Marion: Bitte nicht.
 
Oma: Vergesslichkeit ist eine Folge mangelnder Konzentration. Und Konzentration hat was mit Willensstärke zu tun und nichts mit Merkfähigkeit. Was ich behalten will, behalt’ ich.
 
Oma: Ludwig, ich muss dich bitten, diesen Ton wie vorhin am Telefon nicht wieder anzuschlagen, ich bin nicht deine Angestellte.
Ludwig: Du hättest mir dein verspätetes Kommen früher anzeigen sollen. Das ist in der Gastronomie so üblich.
Später:
Oma: So, jetzt ist Schluss.
Ludwig: Solange Gäste da sind, gibt’s auch bei uns was zu esse.
Oma: Aber nicht von mir. Oder um es deutlicher zu sagen, such dir eine andere Kaltmamsell. Ich höre hier auf. Oder aber, ich bekomme in Zukunft einen Stundenlohn von 30 Mark. Das ist in der Gastronomie so üblich. Gute Nacht.
Ludwig: Was soll denn des? Typisch. Wenn schon die Ältere die Hand ufhalte, wie solles dann die Jüngere anders mache?
Tommy: Und ich kriege 10.
Ludwig: Fünf sind genug!
Yvonnche: (zeigt mit den Fingern 6)
Ludwig: Schaff was.

 

Frau Hohenscheid zu Ludwig: Besser einen kleinen Hund als selbst gebellt.
  
Ludwig: Wen Gott strafen will, dem gibt er Geld…. Wer nix hat kann nix verliere.

 

Ludwig (zu Yvonnche): Wurst, Schinke, is ja kaum noch was da. Auf, geh mol runter ins Lokal und hol was. Ich bin doch kei Hungerkünstler.

 

Mann von der Steuerfahndung: Aber sie können uns doch nicht erzählen, dass das Geld einfach verschwunden ist.
Frau Hohenscheid: Ja, warum denn nicht? Ich habe mal einen Illusionisten gekannt, bei dem sind ganze Elefanten verschwunden.
 
Frau Hohenscheid: Wie komme ich dazu dem Staat etwas zu vererben? Ist der Staat mit mir verwandt? Für alles was ich getan habe, habe ich dem Staat Steuern bezahlt. Einkommenssteuer, Umsatzsteuer, Gewerbesteuer, Vergnügungssteuer, Steuer fürs Guten Tag sagen, … Kirchensteuer! Hätt’ mir ja en eigenen Pfarrer halten können.
 
Vera zu Martin: Oma hat uns auf den falschen Friedhof geführt.
Oma zu Martin: Ja, aber nur weil Ludwig mir den falschen Friedhof benannt hat.
Tina zu Martin: Deshalb ist er ja jetzt auch auf’m richtigen. Is’ schlimm mit ihr.

Ludwig zu Vera:
Wer arm ist, kann sich das Sterbe heutzutage eigentlich nicht mehr leiste. Allein der Erdaushub für das Grab. So eh’ teuer’ Loch habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht bezahlt.

Vera zu Ludwig:
Du verbesserst eine Situation nicht dadurch, dass du sie verschlimmerst.
 
Ludwig: Vera, Geld hat mich noch immer arm gemacht. Wen Gott straft, den macht er reicht.
Vera: Also du bist wirklich ein komischer Kauz. Wenn du arm bist, haderst du und wenn du reich bist auch. Wann haderst du eigentlich nicht?

Ludwig (zu Vera über sein geerbtes Geld): Hab mich lieb, und es gehört alles dir! 

Ludwig: ... Da muss doch ’en Sinn drin stecke’?
Vera: Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst.
Ludwig: Oh nein, das ist mir zu einfach!
Vera: Dann musst du eben grübeln. Aber grüble nicht so wie der alte Mann mit dem langen weißen Bart. Als der sich eines Abends ins Bett legte, dachte er über die Frage nach, ob er nun besser schlafen würde mit verschränkten Armen überm Bart oder unterm dem Bart. Und seitdem schlief er nicht mehr.

 

Herma Hohenscheids Testament:

Mein letzter Wille

Ich Herma, Luise, Wilhelmine Hohenscheid geb. Winkelhofer, geboren am 02. Dezember 1917, setze hiermit Herrn Ludwig, Albert Burtlitz, geboren am 23. Juni 1929 in Darmstadt, zu meinem Alleinerben ein.
Er soll Fräulein Yvonne Boxheimer geboren am 22. September 1962 in Erbach im Odenwald, als Vermächtnis 10 Prozent meines Vermögens auszahlen.

 

Herma Hohenscheids 1. Brief an Ludwig:

Lieber Ludwig,

den Dank für die Treue, mit der Du zu mir gehalten hast, verbinde ich mit einer Bitte:

Ich weiß, das Pferdchen im Abstellraum bedeutet Dir nicht viel. Aber halte es trotzdem in Ehren, es ist wertvoller, als Du denkst.

Herma

 

Herma Hohenscheids 2. Brief an Ludwig:

Ludwig!

Das Geld im Karton ist schwarzes Geld, der Erlös von 4 Karussells, die ich vor Jahren verkauft habe. Die Steuerfahndung sucht dieses Geld. Sei vorsichtig mit dem Ausgeben, denn Dich als den Erben wird man besonders beobachten. Verbrenne diesen Brief ebenso wie den von Dr. Plaudt, dann kann nichts Geschriebenes in unbefugte Hände kommen. Meine besten Wünsche sind mit dir!

Herma