31. Liebe ist auch ein Recht


 

Erstsendung: Montag, 08.01.1992 - 19:30 Uhr - Dauer: 01:29 Stunden
Zuschauer: 17,34 Millionen

 

 

Inhalt:

 

Vera bereitet in der „Alten Mühle“ alles vor, um Chris zu Hause pflegen zu können. Trotz der Einwände von Tina und Marion ist sie weiterhin fest entschlossen, ihren Sohn zu Hause zu pflegen. Tina sucht derweil den für Richy zuständigen Vormundschaftsrichter auf. Sie bittet ihn eindringlich, Richys Fall noch einmal zu prüfen, und zum Wohle des Kindes, für sie und gegen das Jugendamt, zu Entscheiden. Währenddessen wird Vera in die Uniklinik gerufen: Chris Zustand hat sich dramatisch verschlechtert - er leidet an einer lebensbedrohlichen Embolie. Als Vera das Krankenhaus erreicht, liegt Chris bereits im Sterben. Unter großer Anteilnahme wird Chris neben seinem Vater Sigi beigesetzt. Tina hat kaum Zeit zum trauern: Kurz nach der Beerdigung erscheint der Gerichtsvollzieher vor ihrer Tür. Das Jugendamt hat verfügt, dass die angeordnete Kindeswegnahme sofort durchgeführt werden soll. Doch Tina hat Richy rechtzeitig bei Yvonnche versteckt. Der Gerichtsvollzieher muss ohne Richy die Alte Mühle verlassen. Als Vera eines Abends Yvonnche besucht, entdeckt sie dort Ricky. Sie warnt Yvonnche vor Herbert Reibold, der noch immer das Jugendamt und die Kindeswegnahme unterstützt. Karlheinz, der sich ebenfalls bei Yvonnche versteckt hält, belauscht das vertrauliche Gespräch. Kurze Zeit später steht er bei Tinas Vater vor der Tür und bietet ihm die Information über Richys Aufenthaltsort gegen Bargeld an. Herbert Reibold kann nicht widerstehen: Umgehend statten Gerichtsvollzieher und Polizei Yvonnche einen Besuch ab. Tina erfährt während eines Gesprächs auf der Polizeiwache, dass Richy erneut den Behörden übergeben werden musste. Woody, der noch immer bei Ludwig lebt, nimmt Kontakt zu seiner alten Clique auf. Er versucht die Hintergründe des Angriffs auf Chris zu klären und kommt der Wahrheit gefährlich nahe. Ludwig findet ihn kurze Zeit später bewusstlos und schwer blutend vor dem Hoftor der Alten Mühle. Vera übernimmt nach kurzem Zögern die Erstversorgung. Als Woody wieder zu sich kommt, nennt er Vera den Namen des Mannes, der ihn zusammengeschlagen hat: Es war Karlheinz Boxheimer. Kurz darauf erscheinen zwei Polizeibeamte bei Vera: Sie sind auf der Suche nach Tina und Richy. Doch die Beiden sind spurlos verschwunden. Tina ist mit Richy auf der Flucht. Sie möchte den Jungen behalten, egal um welchen Preis…

 

 

Darsteller:

  • Vera Drombusch (Witta Pohl)
  • Marion Drombusch (Sabine Kaack)
  • Christoph „Chris“ Drombusch (Mick Werup)
  • Thomas „Thomi“ Drombusch (Eike Hagen Schweikhardt)
  • Margarete Drombusch (Grete Wurm)
  • Bettina „Tina“ Drombusch (Marion Kracht)
  • Daniel Drombusch (Jan Harndorf)
  • Ludwig Burlitz (Günter Strack)
  • Yvonne „Yvonnche“ Boxheimer (Anja Jaenicke)
  • Richy Streightner (Jacques Hipplewith)
  • Marga Diebelshauser (Simone Rethel)
  • Herbert Reibold (Heinz Gerhard Lück)
  • Claudia Reibold (Christiane Pauli)
  • Dr. Maximilian Lechner (Sigmar Solbach)
  • Karlheinz Boxheimer (Thomas Ahrens)
  • Frau Werbelhoff (Jane Tilden)
  • Hermann Eurich (Hans Weicker)
  • Herr Heckenroth (Hans Clarin)
  • Bruno „Woody“ Dickert (Mathias Hermann)
  • Wilfried Lebrecht (Pascal Breuer)
  • Rocker (Maximilian Wigger)
  • Kwadwo Ansi (John Yamoah)
  • Kommissar Zilch (Heinz Werner Kraehkamp)
  • Herr Jünger (Markus Vogelbacher)
  • Gerichtsvollzieher Züngler (Buddy Elias)
  • Kommissar Jogard (Patrick Winczewski)
  • Kommissarin Spörer (Andrea L’Arronge)
  • Vormundschaftsrichter (Lutz Mackensy)
  • Frau Gunkel (Barbara Fenner)
  • PK Schuravski (Stefan Fredrich)

 

Zitate:

Ludwig
(zu Woody): Und wäsch der mal die Haare, wenn du schon mit so ner Frisur rum rennen musst.
Woody:
Die bleibt so.
Ludwig:
So eigenwillig, aber nicht so fettig.

 

Frau Diebelshauser: Also diese hohe Luftfeuchtigkeit ist ganz schlecht für mich.
Ludwig: Dann gehen Sie in die Küch’, da haben wir eine hohe Trockenheit der Luft. Und richten Sie alles vor, bis das Yvonnche später kommt.
Frau Diebelshauser: Ich bin aber Bedienung und keine Kaltmamsell.  
Ludwig: Ja, soll ich vielleicht die Brote schmiern?
Frau Diebelshauser: Oh, da müssen Sie mir aber schon nen Zuschlag zahlen, für artfremde Arbeit. Außerdem verlier’ ich ja das Trinkgeld, wenn ich nicht im Service arbeite.
Ludwig: Also, wenn ich den erwisch’, der mir gesagt hat, dass ich die einstell’ soll.
 
Tina: Der Junge gehört zu mir, weil der Junge bei mir bleiben will. Es gibt nicht nur das Recht, was die aus der Schublade ziehen.
Vera: Aber genau dieses Recht setzt dich ins Unrecht.
Tina: Bleibt mir denn eine andere Wahl?
Marion: Natürlich verstehe ich dich. Aber ich glaube so was nennt man Kindesentführung.
Tina: Entziehung, Kindesentziehung. Und das ist lediglich ein Antragsdelikt.
Marion: Du bist aber gut informiert.
 
Tina: Ludwig, bevor du jetzt auch was Schlaues sagst. Ich habe Richy mitgenommen und wie es weitergeht, weiß ich nicht.
Ludwig: Das musst du mit dir abmachen. Aber wenn du mich fragst, was hast du zu verlieren? Manchmal ist es richtig, etwas zu tun, auch wenn man nicht weiß, wie es weitergeht. Wer immer nur den sicheren Ausgang sucht, versäumt am Ende den Zug.

 

Hermann Eurich: So eine Hektik.
Ludwig: Wir sind hier net an deinem Steingutständsche.
Hermann Eurich: Ebe, da ham mas. Die solle alle mal auf’m Jahrmarkt irdene Töpf verkaufe, da täte se des Warte lerne. Und wäre dankbar für warme Füss’.
 
Gerichtsvollzieher: Ich such’ Frau Drombusch.
Hermann Eurich: In de Küch’ sind zwei.

Gerichtsvollzieher
(zu Herrn Jünger): Versuche se net alles zu verstehn, dazu ist die Welt zu groß und unser Kopf zu klein.
 
Marion: Diese Typen.
Kwadwo: Wundert dich das. Die verteidigen ihre Stammkneipe. Das war über lange Jahre ein Sumpf.
Marion: Eben. Und der wird nicht von heute auf morgen trocken.
 
Tina zu Herbert Reibold: Du wirst sicher mal einen ganz besonders goldenen Stuhl im Himmel haben, natürlich nur unter Weißen.

 

Claudia Reibold: Manchmal frage ich mich, was du für ein Mensch bist.
Herbert Reibold:
Zumindest möchte ich keine vorbestrafte Tochter.
Claudia Reibold:
Dann hilf ihr doch. Geh zum Jugendamt und steh zu ihr und nicht immer nur ausnahmslos zu dir selbst. Das wäre ein Grund mir klar zu werden, wieso ich dich mal geliebt habe.

Maximilian: Besser auf kurzem Weg zur Umkehr gezwungen, als eine endlose Straße gelaufen, die nicht zum Ziel führt.

Frau Diebelshauser
(zu Hermann Eurich): Also, ich möcht’ ja nix sagen, aber Hand in Hand kann man mit Ihnen nicht arbeiten. Eben ungelernt.
Ludwig: Besser en ungelernte, der was tut, als en gelernte, der schwätzt.
Frau Diebelshauser: Das möchte ich mir doch energisch verbitten. Was Sie Schwätzen nennen, nenn’ ich Kundenpflege.
Ludwig: Sagen Sie lieber Trinkgeldpflege. Das passt eher.  
 
Ludwig (über Frau Diebelshauser): Wer so jemand einstellt, der wär besser an dem Tag im Bett gebliebe.

 

Marion: Aber wie erfährt Herr Reibold, wo der Junge ist.
Herr Lechner: Eben, Rechnung mit einer Unbekannten. Das lernt Daniel noch.
Marion: Mein Gott, was gibt’s für fiese Menschen.
Maximilian: Tja, schon in der Bibel ist auf 12 Jünger ein Judas gekommen.

 

Kwadwo (über Karlheinz Boxheimer): Nicht ohne Komik. Der ist ein Verbrecher, den lasst ihr laufen. Ich habe keiner Fliege was getan, mich werft ihr raus.

 

Marion (über Tina): Entweder sie ist verrückt, oder sie hat Courage im Bauch.
Kwadwo:
Sie kämpft. Und manchmal bringt das was.
 
Ludwig: ... Wenn alle Kinder so gut aufgehoben wären wie Richy bei Tina, dann hätten eine ganze Menge Kinder keine Probleme mehr.
Kommissar Jogard: Deshalb ist es trotzdem eine Kindesentziehung. Die Motive spielen dabei überhaupt keine Rolle. Sie untersteht dem Gesetz ebenso wie jeder andere auch.
Ludwig: Unter dem Gesetz, Herr Kommissar, stehen wir alle wie unter einem großen Hut. Nur dass es immer einen gibt, der nicht drunter passt.