25. Der falsche Weg


 

 

Erstsendung: Dienstag, 09.01.1990 - 20:16 Uhr - Dauer: 01:29 Stunden
Zuschauer: 17,90 Millionen

 

 

Inhalt:

 

Ludwig ist fleißig damit beschäftigt, sein Geld gewinnbringend anzulegen. Nachdem er mit Rohstofftermingeschäften innerhalb kürzester Zeit, einen schönen Gewinn erzielt, investiert Ludwig 300.000 Mark. Wenig später erfährt Ludwig von Chris, dass die Anlagegesellschaft nicht mehr existiert und der Geschäftsführer sich mitsamt Anhang ins Ausland abgesetzt hat. Währenddessen verliert Marion ihren Prozess gegen Peter Wollinski und steht somit finanziell mit leeren Händen da. Als Vera, Martin, Ludwig und Yvonnche eines Abends ausgelassen die Nobelbar Maxim aufsuchen, sind sie entsetzt als sie dort Marion mit tiefem Dekolleté als Geschäftsführerin sehen. Ludwig erkennt in dem Betreiber der Bar jenen Finanzdirektor aus Frankfurt wieder, den er flüchtig im Büro jener Anlagefirma Börse und Kapital gesehen hat, als er dort den Großteil seines Vermögens einzahlte. Ludwig versucht verzweifelt Marion zu bewegen, ihn über Anton Huttner wieder zu seinem Geld zu verhelfen. Bei Dr. Sanders spitzen sich die Dinge ebenfalls zu. Seine Frau spielt ein doppeltes Spiel und spinnt rücksichtslos ihre Fäden. Auch Tina und Chris geraten finanziell in eine bedenkliche Lage, da Tina das Geld mit offenen Händen ausgibt. Als Vera von Ludwig erfährt, dass Marion im Zusammenhang mit den Anlagebetrügereien steht, stellt sie ihre Tochter zur Rede. Doch Marion weißt Vera die Tür….

 

 

Darsteller:

  • Vera Drombusch (Witta Pohl)

  • Marion Drombusch (Sabine Kaack)

  • Christoph „Chris“ Drombusch (Mick Werup)

  • Thomas „Thomi“ Drombusch (Eike Hagen Schweikhardt)

  • Margarete Drombusch (Grete Wurm)

  • Bettina „Tina“ Drombusch (Marion Kracht)

  • Daniel Drombusch (Jan Harndorf)

  • Ludwig Burlitz (Günter Strack)

  • Dr. Martin Sanders (Michael Degen)

  • Brigitte Sanders (Constanze Engelbrecht)

  • Astrid „Assi“ Sanders (Svenja Pages)

  • Dr. Peter Wollinski (Thomas Schücke)

  • Yvonne „Yvonnche“ Boxheimer (Anja Jaenicke)

  • Dr. Plaudt (Joost Siedhoff)

  • Herbert Reibold (Heinz-Gerhard Lück)

  • Steuerfahnder Stäckler (Heinz Schimmelpfennig)

  • Steuerfahnder Bernd Zörrgiebl (André Dietrich)

  • Albert Huttner (Wolfgang Weiser)

  • Frau Jagst (Renate Becker)

  • Nico Mitterer (Alfred Bosshart)

  • Herr Weykandt (Hans Häckermann)

  • Frau Weykandt (Birke Bruck)

  • Rechtsanwalt Kehlhausen (Utz Richter)

  • Richter beim Landgericht (Edgar Bessen)

  • Kommissar Kleinschmidt (Niklas Lanski)

  • Abteilungsleiter Bank (Jörg Klass)

  • Herr Schäfer (Klaus-Hagen Latwesen)

  • Herr Braunshardt (Rainer Luxem)

  • Frau Braunshardt (Fenja Rühl)

  • Beisitzer Landgericht (Ernst A. Frantz)

  • Polizist (Karl-Heinz Braun)

  • Zitherspieler (Alfred Kramer)

  • Älterer Gast L’Auberge (Winfried Steinhoff)

  • Ehefrau des älteren Gastes L’Auberge (Elisabeth Wielandt)

  • Reiner Mülhausen (Kunde)

  • Heike Mülhausen (Kundin)

  • Prostituierte (Carmen Molinar)

 

Zitate:

Tina: Im Tante Emma Laden gibt’s fabelhafte Sonderangebote.
Chris: Deine fabelhaften Sonderangebote kosten zu viel Geld.

Thomi (über Veras beschädigtes Auto): Musst du mal reparieren lassen.
Vera: Wenn ich Zeit habe.
Thomi: Zeit hast du doch.
Vera: Zeit und Geld sind manchmal dasselbe.
 
Oma (über Ludwigs neues Auto): Sag mal, jetzt muss ich wohl sie zu dir sagen?

Chris: Tina, 10.000 Mark im Soll, wie kann so ein Betrag überhaupt entstehen?
Tina: Na, das ist ja nun ganz leicht. Ehe du dich heute zweimal umsiehst, sind 500 Mark weg. Daher war ich ausgesprochen sparsam. ...
 
Chris: Rechnen wir für Bekleidung 150 Mark im Moment.
Tina: Na, das ist zu wenig, du brauchst ja auch mal was...
   
Chris: Entschuldigung, von welcher Hälfte esse ich jetzt eigentlich, von deiner oder von meiner?
 
Brigitte: Ich könnte ihn (Martin) heute noch lieben, wenn ich ihn nicht hassen würde.
 
Oma: Entschuldigen Sie bitte, wenn ich mich da einmische, aber unsere Bedienung würde ihnen sicher gerne antworten, wenn sie sprechen könnte.
Gast: Ja, und warum haben sie so jemand im Service?
Oma: Weil die Unbequemlichkeit, noch mal in der Karte nachzusehen doch weniger groß ist als die Zumutung, ein Mädchen in die Wäscherei zu stecken nur weil sie sprachlich behindert ist.
 
Vera (über Marions Arbeit in der Bar):  Für die falschen Männer ist sie alt genug.… Es ist die Richtung die nicht stimmt, und das macht mir Sorgen.
 
Marion: Ich habe erfahren, wie schnell man sein Geld verlieren kann und da möchte ich wissen, wie schnell man es wiederkriegt.
Vera: Auf Kosten Anderer?
Marion: Ich habe niemanden um eine Mark gebracht.
Vera: Aber du lässt dich von denen bezahlen, die das tun. Ludwig hat 327.000 Mark verloren.
Marion: Dafür kann ich doch nichts. Wenn er naiv genug ist, in ein dubioses Unternehmen 327.000 Mark zu zahlen, dann ist es seine eigene Schuld.
Vera: Und wie naiv warst du, als du deinem Freund dein ganzes Geld gegeben hast? Aber warum geht es hier: Um die Naivität des Betrogenen oder um die Skrupellosigkeit des Betrügers?
Marion: Bei mir war das sogar ein ordentliches Gericht.
Vera: Wenn das deine moralische Rechtfertigung ist, dann muss ich dir leider sagen mein Schatz, dass ist eine Weltanschauung nach der Devise „ Catch as catch can“. Oder glaubst du allen Ernstes du hättest das Recht Anderen Unrecht zu tun, weil dir Unrecht geschehen ist? Da hätte manch anderer, jeder Arbeitslose, jeder politische Flüchtling, jeder Umweltgeschädigte mehr Recht dazu als du. Das ist die Denkensweise vieler Aussteiger für die jeder Gemeinbindung aufgehört hat. Ich lebe auf einer Insel und nähre mich vom Meer der Anderen.
Marion: Ich bin kein Aussteiger. Ich lerne nur langsam die Spielregeln.
Vera: Keine Gesellschaft ist vollkommen. Vielleicht ist das euer Fehler – Vollkommenheit zu suchen. Und wenn ihr die Unzulänglichkeit findet, dann kommt der große Frust, und der wird dann zur Religion gemacht. Es lässt sich leben in unserer Gesellschaft, trotz allem und sogar ganz gut.
Marion: Ich finde unsere Gesellschaft beschissen. Total beschissen, wenn du es genau wissen willst.
Vera: So, jetzt sind wir am Punkt. Es ist Mode geworden, alles beschissen zu finden. Unzufrieden zu sein, mit dem Staat, mit der Justiz mit Gott und der Welt. Und sicher hat jeder von uns auch ein Recht dazu, so wie du. Aber wo kommen wir denn da hin, wenn jeder sein Recht in die Hand nimmt und damit umgeht wie es ihm gefällt? Das tun doch gewisse Demonstranten leider auch, wenn sie vermummt durch die Strassen ziehen und auf Polizisten zielen. Das ist doch wohl keine Heldentat, die eigene Unzufriedenheit auf Kosten anderer auszuleben. Unrecht beginnt im Kopf.
Marion: Es tut mir leid, dass ich keine Zeit mehr habe, für deine Ausführungen. Ich muss jetzt gehen.
Vera: Ich nehme an es ist sinnlos dich zu bitten: Komm da raus?!
Marion: Ich verdiene mein Geld in einer Bar. Für dich was ganz Verruchtes. Aber meinem Geld sieht man es nicht an, wie ich es verdient habe. 
Vera: Aber deinem Gesicht!
 
Oma zu Vera: Der Mensch an sich ist gut, nur die Nerven sind schlecht.
 
Martin: Und wie überzeugt man jemanden, der nicht überzeugt sein will?
Vera: Durch die Nachdenklichkeit. Das geht nicht von heute auf morgen, aber es hilft. Man kann nur durch Gedanken richtig stellen, was durch Gedanken falsch gelaufen ist. Weißt du, uns können die Kinder rauswerfen, aber nicht die Einsicht. Denn dumm sind sie ja nicht, sie sind nur bockig.
Martin: Wer dich nicht gern hat, ist selbst dran schuld.
 
Veras Brief an Marion:

Liebe Marion!

Es war eine schöne Geburtstagsparty für Daniel. Nur schade, dass Du nicht dabei warst, aber ich glaube Daniel war so sehr mit den Geschenken und seinen Freunden beschäftigt, dass ihm das gar nicht so sehr zu Bewusstsein kam.
Aber Du hast mir gefehlt, sehr. Ich hätte mich gern für meine harten Worte entschuldigt. In der Sache selbst habe ich nichts zurückzunehmen. Da ich nicht weiß, wann du wieder den Weg zu mir findest, möchte ich dir für dein neues Leben zwei Sätze mit sagen, über die du nachdenken solltest:

Mach was du für richtig hältst, aber mach dir nichts vor. Tu' was du willst, aber tu dir nicht leid.  

Deine Mutter