18. Das Zerwürfnis

 

 

Erstsendung: Dienstag, 29.09.1987 - 20:16 Uhr - Dauer: 01:03 Stunden
Zuschauer: 18,87 Millionen

 

 

Inhalt:

 

Die werdenden Eltern Chris und Tina bereiten sich auf die Geburt ihres Kindes vor. Voller Vorfreude richten sie ein Kinderzimmer ein. Derweil findet die Gerichtsverhandlung von Dr. Peter Wollinski statt. Er kommt mit einem blauen Auge davon und wird lediglich zu einem Jahr auf Bewährung, sowie einem Fahrverbot von 12 Monaten verurteilt. Dr. Sanders wird von Vera liebevoll bei sich zu Hause gepflegt. Vera genießt die Aufmerksamkeit, ist aber noch nicht bereit, sich auf ihn einzulassen. Dr. Wollinski erscheint trotz Fahrverbot mit seinem Auto in der „Alten Mühle“ und „feiert“ in Marions Lokal das milde Urteil. Völlig angetrunken kommt es zwischen ihm und Marion zu einem Streit. Wutentbrannt verlässt er das Anwesen und rast mit seinem Auto die Strasse entlang. Die hochschwangere Tina versucht dem Fahrzeug auszuweichen, kommt dabei von der Strasse ab und bleibt verletzt auf einer Wiese liegen. Durch den Unfall verliert Tina ihr Baby. Chris hat sofort Peter Wollinski als Unfallverursacher in Verdacht und lässt ihn von seinen Kollegen festnehmen. Als der Fall aktenkundig wird, wird die Bewährung widerrufen und Wollinski muss seine Freiheitsstrafe antreten, zudem wird er von seinem Arbeitgeber fristlos entlassen. Nachdem Marion erfährt, dass Tina in dem anstehenden Prozess als Nebenklägerin auftreten will, verhärten sich die Fronten und es kommt zu einem bösen Streit, der darin gipfelt, dass Marion, sowie Chris und Tina die „Alte Mühle“ verlassen wollen. Erst als Ludwig den Dreien kräftig die Meinung geigt, werden die Streithähne nachdenklich… 
 

 

Darsteller:

  • Vera Drombusch (Witta Pohl)
  • Marion Drombusch (Sabine Kaack)
  • Christoph „Chris“ Drombusch (Mick Werup)
  • Thomas „Thomi“ Drombusch (Eike Hagen Schweikhardt)
  • Margarete Drombusch (Grete Wurm)
  • Daniel Drombusch (Jan Harndorf)
  • Ludwig Burlitz (Günter Strack)
  • Bettina „Tina“ Drombusch (Marion Kracht)
  • Claudia Reibold (Christiane Pauli)
  • Dr. Martin Sanders (Michael Degen)
  • Dr. Peter Wollinski (Thomas Schücke)
  • Achim Herling (Stephan Schwartz)
  • Herr Huxhorn (Dieter Schaad)
  • Verkäuferin Baby-Laden (Hanna Kottas)
  • Gerichtsdiener (Klaus Bertelsmeier)
  • Taxifahrer Kretschmer (Dieter Junck)
  • Polizist (Max Eipp)
  • Zitherspieler (Alfred Kramer)

 

Zitate:

 

Thomi: Wem gehört denn diese Aktenmappe?
Vera: Die gehört einem Patienten.
Thomi: Und warum hast du die?
Vera: Weil ich Aktenmappen von Patienten sammle.  

 

Vera: Nach dem Essen könnte ich dir gerne helfen.
Tina: Lieb von dir. Aber jeder Mensch hat das Recht, seine schlechten Erfahrungen allein zu machen.

 

Marion: Was hat Vati immer gesagt? Das Leben ist voller Möglichkeiten.

 

Vera: Wer ist denn ihr Hausarzt?
Martin: Wenn ich nur einen hätte.
Vera: Ach stimmt. Sie haben ja niemanden…

 

Vera: Ludwig? Suchst du was?
Ludwig: Ich hab noch kein Abendbrot gegesse.
Vera: Ja, warum isst du denn nicht drüben?
Ludwig: Bei dem Betrieb? Unmöglich!
Vera: Du bist vielleicht eine Naschkatze.
Ludwig: Für wenn ist denn eigentlich dauernd der Quark?
Vera: Für mich. Ich mache eine Quark-Kur, nach Dr. Sanders.
Ludwig: Hast du es nötig abzunehmen? So wie du bist, bist gerade richtig.
Vera: Alles, lieber Ludwig, ist eine Frage der Relation, auch das Gewicht.
Ludwig: Ich glaub’, des war jetzt nicht sehr freundlich. In ä kräftig Töpfe gehört auch ä kräftig Süppche und kein Magerquark nach Dr. Sanders.

 

Vera: Gegen Kummer und Herzweh ist Beschäftigung die beste Therapie.

 

Ludwig: Des mach ich auch net mehr lang mit.
Tina: Was ist denn los?
Ludwig: Wie ich ä kleiner Bub war, wollt ich nix esse. Dann war Krieg, ich wollt was esse, aber es hat nix gegebe. Später hat’s dann was gegebe, aber ich hat kei Geld. Heut’ hab’ ich Geld, es gibt was, aber ich hab’ kei Zeit. Des isch doch kei Lebe. 

 

Vera (nachdem sie Dr. Sanders Wohnung verlassen hat): Ich Schaf

 

Dr. Peter Wollinski: Es muss ein Naturgesetz sein, dass Frauen nie so schön sind, als wenn man von Ihnen weg muss.
Marion: Das ist nur, weil sie wollen, dass ihre Männer wieder kommen.

 

Ludwig: Augenblick Herrschaften. Dazu möchte ich dann doch was sagen. Habt ihr eigentlich nicht das Gefühl, dass ihr euch so nicht verhalten könnt? Was ihr miteinander habt, das geht mich nichts an. Aber seit gefälligst so freundlich, und lasst eure Mutter nicht die Zeche bezahlten.
Marion: Wieso, was hat denn das Ganze mit Mutti zu tun?
Ludwig: Kommt dir da keine Idee? Wie war denn das, als du kein Lokal gefunden hast? Wer hat dich denn da aufgenommen, für die Hälfte der üblichen Pacht? (zu Chris und Tina) Und euch beide. Wer hat euch denn ne Wohnung gegeben, nachdem ihr in der Stadt die Mietpreise nicht bezahlten konntet? Das dünnste Brett anbohren, dass kann jeder.
Marion: Moment mal, ich hab hier mein ganzes Geld rein gesteckt. Ich hab mit meinem Lokal den Laden erst wieder hoch gebracht.
Ludwig: Etwa allein? Wenn du dich jetzt aufs hohe Ross setzt; wer hat dir denn da drauf geholfen? Oder hat deine Mutter nicht Abend für Abend hinter der Theke gestanden? Deine Großmutter in der Küche, von mir gar nicht zu reden. So billig kriegste nicht mehr ne Mannschaft zusammen. Also komm mir nicht so. Wir haben alle die Karre aus dem Dreck gezogen, und wenn ihr noch auf eigenem Grund und Boden wohnt, dann deshalb, weil ihr zusammen gehalten habt. Setzt euch an einen Tisch oder schlagt euch die Köppe ein, aber lasst eure Mutter ungeschoren.

 

Vera: Ich wollte mich bei dir bedanken.
Ludwig: Das weißt du doch.
Vera: Und dich fragen, ob du mit mir ins Theater gehst?
Ludwig: Aber das geht ja nicht, ich muss ja Marion helfen.
Vera: Aber dir steht doch ein freier Abend zu, oder?
Ludwig: Naja.
Vera: Aber warum nimmst du ihn dann nicht, oder willst du kneifen?
Ludwig: Vera
Vera: Es gibt Carmen. Wer mich liebt, der ist da.

 

Ludwig: Was zusammengehört, das bleibt zusammen.