29. Der Makel


 

Erstsendung: Sonntag, 05.01.1992 - 19:30 Uhr - Dauer: 01:28 Stunden
Zuschauer: 14,58 Millionen

 

 

Inhalt:

 

Aufgrund der unsicheren Geschäftslage und der geringen Umsätze plant Vera, das Antiquitätengeschäft wieder in die Stadt zu verlegen, da viele Kunden die weite Fahrt aufs Land scheuen. Tinas Vater, Herbert Reibold, zeigt Interesse an einer finanziellen Beteiligung. Oma Drombusch hat die Zimmer, die früher Marion und Daniel bewohnten, an den Heilpraktiker Heckenroth vermietet. Seine Ansprüche erfordern die Umgestaltung der kompletten Wohnung. Ludwig renoviert mit viel Elan das Zimmer für Marga Diebelshauser, die demnächst ihre Arbeitsstelle antreten wird. Ludwigs Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft wird allerdings zerstört, als Frau Diebelshauser zugibt, dass sie schwanger ist. Aber es kommt noch schlimmer: Die resolute Frau zieht alle Register einer Schwangeren und pocht auf besondere Rücksichtnahme und Mutterschutz. Chris und Tina nehmen Richy für einige Tage bei sich auf, da seine Eltern für eine Woche in die USA reisen. Beide genießen die Zeit in vollen Zügen und umsorgen Richy mit viel Liebe. Tina hat aufgrund ihres wiederholten Fernbleibens vom Arbeitsplatz (bedingt durch die zahlreichen, erfolglosen Versuche der künstlichen Befruchtung) die Kündigung ihrer Journalistenstelle beim Darmstädter Echo erhalten. Chris sucht ohne ihr Wissen den Chefredakteur auf und erklärt ihm in einem langen Gespräch die Gründe für Tinas häufiges Fehlen. Tinas Chef, Herr Grussik, zeigt Verständnis und ist bereit, die Kündigung zu überdenken. Marions Rechtsstreit wegen dem „Wasserbeutelanschlages“ auf Frau Braatsch zieht sich in die Länge. Als sie Maximilian Lechner wegen einer Beratung aufsucht, belauscht sie ein Gespräch mit seiner Mutter und erfährt, dass er nicht nur sie, sondern auch die Gegenseite vertritt. Als Chris, Tina und Richy das Ehepaar Streightner vom Flughafen abholen wollen, fehlt von den beiden jede Spur. Auf Chris wartet ein polizeilicher Großeinsatz bei einem Fußballspiel. Schwere Krawalle und Ausschreitungen werden befürchtet, und mit Verstärkung ist aufgrund personeller Engpässe nicht zu rechnen. Während des Fußballspieles beobachtet Chris, wie Karlheinz Boxheimer aus einem der Kassenhäuschen des Stadions flieht. Er findet einen bewusstlosen Kassierer und eine geplünderte Kasse. Chris nimmt sofort die Verfolgung auf. Wenig später erhält Vera Besuch von zwei uniformierten Polizisten, die ihr eine schlimme Nachricht überbringen: Chris wurde beim Einsatz schwer verletzt und ist mit schwersten Kopfverletzungen in die Uniklinik eingeliefert worden…

 

 

Darsteller:

  • Vera Drombusch (Witta Pohl)
  • Marion Drombusch (Sabine Kaack)
  • Christoph „Chris“ Drombusch (Mick Werup)
  • Thomas „Thomi“ Drombusch (Eike Hagen Schweikhardt)
  • Margarete Drombusch (Grete Wurm)
  • Bettina „Tina“ Drombusch (Marion Kracht)
  • Daniel Drombusch (Jan Harndorf)
  • Ludwig Burlitz (Günter Strack)
  • Yvonne „Yvonnche“ Boxheimer (Anja Jaenicke)
  • Richy Streightner (Jacques Hipplewith)
  • Marga Diebelshauser (Simone Rethel)
  • Herbert Reibold (Heinz Gerhard Lück)
  • Claudia Reibold (Christiane Pauli)
  • Dr. Maximilian Lechner (Sigmar Solbach)
  • Frau Braatsch (Margret Homeyer)
  • Karlheinz Boxheimer (Thomas Ahrens)
  • Frau Werbelhoff (Jane Tilden)
  • Dr. Schüler (Theo Meier-Körner)
  • Herr Heckenroth (Hans Clarin)
  • Herr Grussik (Karl-Ulrich Mewes)
  • Dr. Streightner (Milton Irons)
  • Jane Streightner (Sinaida Stanley)
  • Bruno „Woody“ Dickert (Mathias Hermann)
  • Wilfried Lebrecht (Pascal Breuer)
  • Rocker (Maximilian Wigger)
  • Kwadwo Ansi (John Yamoah)
  • Kommissar Zilch (Heinz Werner Kraehkamp)
  • Kommissar Bogler (Folkert Milster)
  • Achim Dörfler (Peter Naumann)
  • Wirt der Katakomben (Gerhard Haase-Hindenberg)
  • Möbelpacker (Erdogan Ataly)
  • PK Schuravski (Stefan Fredrich)
  • 1. Polizist (Achim Buch)
  • 2. Polizist (Michael Mühlenbrock)

 

Zitate:

 
Dr. Schüler: Frau Drombusch, was machen Sie mit mir?
Oma: Das (Torte) essen Die doch gern.
Dr. Schüler: Aber eigentlich ist mir das ja verboten.
Oma: Sagt Frau Werbelhoff. Diät für einen gesunden Mann, wo gibt’s denn das?
Dr. Schüler: Wenn ich so etwas sehe, dann fühle ich mich immer gesund. Das ist ja das Problem.
Oma: Und wer sich gesund fühlt, der ist’s auch. Basta!

 

Frau Werbelhoff: Wohnt Frau Drombusch nicht mehr hier?
Herr Heckenroth:
Sie ist nur innerhalb der Wohnung umgezogen.
Frau Werbelhoff:
Aha. Warum macht sie denn das?
Herr Heckenroth:
Weil die Einrichtungen von zwei verschiedenen Zimmern nicht zur gleichen Zeit am gleichen Ort sein können.

Tina: Wir finden deine Mama, dann eben morgen.
Richy:
Macht nichts, dann schlafe ich heute eben noch mal mit dir.

 

Thomi: Glaubst du die (Eheleute Streightner) haben ne Chance?
Vera:
Das weiß nur der liebe Gott.
Thomi:
Ich wollte eigentlich mit dir reden. Wenn du nicht weiterweißt, dann weiß das immer der liebe Gott.
Vera:
Das ist keine schlechte Adresse.
Thomi:
Gott? Das sagt mir nichts. Ich kann ihn nicht finden. Wo? Etwa in Tschernobyl?
Vera:
Was wir uns selbst einbrocken, dass können wir nicht einfach Gott in die Schuhe schieben.
Thomi:
Und die Erdbeben überall auf der Welt? Wieso lässt er das alles zu?
Vera:
Thomi! Gott hat die Naturgesetze erschaffen. Gesetzte die vom ersten bis zum letzten Tag gelten. Er kann sie nicht außer Kraft setzen, nur damit wir an ihn glauben. Gott lässt sich nicht auf ein Fingerhakeln ein.
Thomi:
Dann beweis mir, dass es ihn gibt.
Vera:
Das kann ich nicht. Das haben schon Schlauere als ich nicht gekonnt. Ich könnte dir sagen, betrachte den winzigen grünen Halm, der durch die hart gefrorene Erde kommt. Dann könntest du mir sagen, dass ist die Wärme der Pflanze die das bewirkt und du hättest Recht. Aber es bleibt doch das Staunen, die Sehnsucht im Frühling. Die Trauer im Nebel. Was uns zu Gott treibt ist unser Gefühl nicht der Verstand. Aber das kommt schon noch, sei unbesorgt.
Thomi:
So Gott will.

 

Ludwig: Ach, Yvonnche! Du bist 20 und ich 60. Alles verkehrt uf de Welt.

 

Maximilian Lechner: Wissen Sie, dass Ironie eine ganz besonders raffinierte Form der Verweigerung ist. Erst recht da Sie selbst mit einer durchaus nachahmenswerten Übung begonnen haben. (Kuss) Sollte man intensivieren.
Marion: Und warum sollte man das? Ich habe Sie geküsst, richtig, aber das war rein sachdienlich, inhaltlich habe ich nicht dahinter gestanden. Gute Nacht!
 
Dr. Schüler: ... Also jetzt müssen Sie sich entscheiden. Schief oder Loch?

 

Oma: Dann entscheide ich mich für schief. Schief hat Charme.
Dr. Schüler: Also gut, schief. Ist ja wirklich nicht sehr schön.
Oma Drombusch: Aber man sieht hin.

 

Kassierer 1: Es hilft nix. Nach 3 Stunden muss de Mensch mal müsse derfe.

Kassierer 2: Konfirmatenblässche!

 

Herr Heckenroth zu Ludwig: Aber die Summe innerer Ungereimtheiten, die führt auch zum seelischen Kater. Von nichts kommt nichts.
 
Herr Heckenroth zu Ludwig: Net des Alleinsein ist Schuld an der Einsamkeit, es ist die Ziellosigkeit. Denn wer ein Ziel hat, der hat gar keine Zeit, einsam zu sein.

 

Ludwig: ... Ich werd’s beherzige und mich um die annern kümmern, vielleicht kümmern sich die annern dann auch um mich.
Herr Heckenroth: Die Logik hat was für sich.

 

Dr. Schüler (über Frau Werbelhoff): Sie machen sich keinen Begriff davon, wie laut diese Frau schweigen kann.
 
Richy: Ich bin kein Neger, es sieht nur so aus.